Und schon sind die ersten Tage in der Toskana auch schon wieder vorbei. Was haben wir nicht alles erlebt: Es gab Tagliatelle (mit Wildschwein), Spaghetti (mit Pecorino und Nüssen), Pici (mit Trüffel) und Rigatoni (klassisch mit Tomaten und Mozzarella). Dazu häufig verschiedener Käse aus der Region, Prosciutto, frische Früchte und herrliches Brot. Danach Tiramisu, Panna Cotta, Vanille-Pecorino-Parfait oder einen Schoko-Flan.

Aber natürlich haben wir unsere Tage nicht nur mit Essen verbracht. Nebenbei haben wir Wein probert und eingekauft (Weingut Fonterutoli ist sehr zu empfehlen), jede Menge Chianti getrunken, uns über Olivenöl (schlechte Ernte letztes Jahr) und Aceto di Balsamico informiert (tja und wen würde es überraschen auch jede Menge davon gekauft) und wunderbaren Cappuccino und Cafe Latte getrunken.

Gut, das klingt auch nicht nach wahnsinnig viel mehr als Essen, aber halt: das toskanische Lebensgefühl beschreibt sich nunmal genau damit: Essen (und Trinken). Natürlich waren wir auch in Siena, in Castellino in Chianti, in Montereggioni und viel mehr Orte deren Namen wir nicht mehr genau wissen. Aber jeder Besuch ist eine Vorstufe zum Wichtigsten: Essen. Julia (nein, Giulia) kann ewig mit dem Besitzer einer Enoteca oder der Verkäuferin in einer Sienaesischen Seitengasse schwadronieren, welches Balsamicoöl man zu welchen Speisen verwendet. Mir bleibt halt nur mich in der Zwischenzeit mit dem ausgestellten Wein zu beschäftigen. Und nachdem uns niemand aus seinem Geschäft hinauslässt, bis wir nicht alles probiert haben und uns auch noch der Stammbaum (Wortspiel ) des letzten Olivenhains erklärt wurde, ist uns eines klar: Essen ist keine Nebensache in der Toskana, sondern wird mit einem Ernst verfolgt, den unsereins maximal seinem Job entgegenbringt. Stellt sich die Frage: Wer ist eigentlich der Klügere?

Mit diesem ersten Eindruck und Fotos (der vielen Erzählungen von Jürgen) verabschieden wir uns in eine gute Nacht und freuen uns auf morgen, wenn es nach Montepulciano weitergeht. Diese Weingegend ist unter anderem “Schuld” an dem Zusammenkommen in Rom, denn wir ihr alle wisst (oder es spätestens jetzt wisst), haben es Julia und Jürgen zwei Flaschen Rosso di Montepulciano zu verdanken, dass der erste Abend in Rom im Jahre 2011 so locker und gemütlich verlaufen ist, wie er eben verlaufen ist.

Nun aber gute Nacht und bis morgen in der südlichen Toskana!