Es wurde Abend im Tarangire Nationalpark und wir durften an einer Nacht- Buschfahrt, einem sogenannten Night-Game-Drive, teilnehmen. Mit dabei waren ein eigens dafür engagierter Ranger-Guide, der das Auto fuhr und uns während der Fahrt mit Informationen zum Busch und seinen Tieren versorgte, sein Assistent, der abends den Busch mittels einer extra starken Lampe nach Tieren absuchte, sowie ein weiterer Ranger, der ganz hinten im Auto mit Gewehr und dem nötigen Sicherheitsgefühl saß. Ein tolles Gefühl zu wissen, dass wir gestern Abend als Einzige im ganzen Nationalpark unterwegs waren. Eine der vielen Superlativen, die das Swala Camp anbietet, ist nämlich die enge Kooperation mit den Rangern, die es nur diesem Camp erlauben in der Nacht unterwegs zu sein, allerdings eben auch nur in deren professionellen Begleitung.

Wir starteten am späten Nachmittag, als die Sonne langsam begann, sich dem Horizont zu nähern und fuhren gleich mitten in den Busch hinein. Die Straßen, die tagsüber von den anderen Guides befahren wurden, ließen wir dieses Mal aus. Nach den ersten Minuten begegneten wir einer großen Familie von Elefanten, gleich darauf Giraffen und vielen kleinen Tieren sowie Vögeln. Kurz vor Sonnenuntergang machten wir es uns mit einem Glas Wein und Snacks auf einem großen Stein gemütlich. Der Ranger war vorsichtig, denn große Steine sind ja bekanntlich die Behausungen von Löwen. Aber es bestand keine Gefahr. Die letzten Sonnenstrahlen versanken im Dickicht und dann ging es weiter. Die Nacht war hereingebrochen und nun hofften wir auf viele Tiere, die wir beim langsamen Vorbeifahren, die Lampe immer durch den Busch schwenkend, erspähten. Wir zählten zu den Glücklichen, die ein kleines Rudel von Hyänen – gerade auf der Jagd auf eine große Zebraherde -, Füchse, kleine Vögel, eine Wildkatze und die riesengroße Herde von Wasserbüffeln, der wir noch vor Sonnenuntergang begegnet sind, bei Nacht sehen durften.

Gegen 22 Uhr fielen wir müde ins Bett, davor gab es noch ein kleines late dinner und wir haben diese einzigartigen Erfahrungen mitgenommen:

Die Augen der Büffel leuchten in der Nacht grün, die der Hyänen rot.

Der Sternenhimmel in Afrika ist einfach fantastisch.

Das Gras hat richtig dicke Halme. Es knirscht und knackt ganz ungewöhnlich, wenn man durch den Busch wandert.

Zeitweise kommt einem der Duft von Lavendel in die Nase.

Der Schwanz von Warzenschweinen steht deshalb wie eine Antenne in die Höhe, damit die Babys Mama und Papa im hohen Gras noch sehen können. Ist praktisch wie ein Schirm, der in der Wiener Innenstadt den Japanern den Weg zeigen soll