Die letzten beiden Tage waren lehrreich (Olduvai- Schlucht), anstrengend (Empakaai- Krater) und haben eine unerwartete Seite von Afrika gezeigt (Ngoro- Hochland und dichte, nebelverhangene Dschungelgebiete). Der Grund, warum wir eigentlich nach Afrika kamen, wurde aber ein bisschen vernachlässigt – Tiere. Das hat sich heute schlagartig geändert.

Unser Tag begann heute wieder einmal später, weil sich Perlhuhn und Pavian manchmal auch erholen müssen. Nichts desto trotz waren wir nicht die einzigen Spätaufsteher und so konnten wir während des grandiosen Frühstücks direkt vor dem Fenster eine sehr große Familie von Elefanten bei der Morgentoilette beobachten. Und nachdem ein einzelner Elefant pro Tag bis zu 300 Liter Wasser benötigt, sah es so aus, als würde die Wasserstelle wie eine Badewanne leergesogen. Erstaunlicherweise blieb aber doch noch genug für die anderen Steppenbewohner übrig.

Unsere Safari in der Serengeti begann genauso wie es sich Perlhuhn gewünscht hatte: Elefanten und Giraffen aus allernächster Nähe und dann als vorläufiges Highlight eine Großfamilie Hippos, die im trüben Wasser der afrikanischen Hitze entkommen wollten. Wunderbare Impressionen, allerdings haben wir auch den Nachteil der Nähe zu den Tieren erlebt: Hippos riechen – ziemlich streng sogar.

Dass der Vormittag so schnell verging, merkte Perlhuhn gar nicht und erst nach dem Mittagslunch (inklusive einer Mungofamilie, die ständig versuchte, Dinge zu stibitzen) bemerkte unser Henderl, dass der Pavian recht unruhig auf seinem roten Hintern saß. Es lag Fleisch in der Luft.

Drei große Wildkatzen kennt Afrika: Löwen, Geparde und Leoparden. Die letzten beiden sind sehr selten in der Steppe anzutreffen. Wir haben heute alle drei erlebt. Zwei Leoparden begegneten uns innerhalb von 10 Minuten (unser Guide war selber überrascht, weil er sonst oft auf der ganzen Tour gar keinen sieht) und auch die Löwen präsentierten sich in großer Zahl. Wir wohnten live einer Hetzjagd auf vier Zebras bei (keine Angst: die Löwen waren nicht in Form) und dann begegneten wir einer anderen Gruppe bestehend aus zahlreichen Löwinnen mit Nachwuchs, die sich über einen erlegten Büffel hermachte. Schließlich, so zum drüber streuen, beobachteten wir Baumlöwen, wie sie genüsslich auf einer Akazie schliefen. Während der Jagd kamen uns die Löwen aber dermaßen nahe, dass Perlhenderl ernsthafte Angst (Anmerkung von Perlhenderl: nicht Angst, sondern RESPEKT) bekam, während Pavian fast seine Hand ausgestreckt hätte, um die „süße“ Löwin zu streicheln. Übrigens nicht im übertragenen Sinn, das Auto stand in einer leichten Senke und die Löwin strich auf selber Höhe mit uns so knapp am Auto vorbei, dass Perlhenderl trotz Todesangst jede Pore der Katze fotografieren konnte.

Trotz dieser Eindrücke war Pavian weiter nicht glücklich, was fehlte war das absolute Lieblingstier: der Gepard. Und als Moses über den Funk von seinen Kollegen und den Rangern mitgeteilt bekam, dass ein prächtiges Exemplar gerade unter einem umgeknickten Baum schlummerte, gab er Gas so viel unser reparierter Geländewagen hergab. Mit dem Ergebnis, dass schon kurz später zu unseren Füßen ein wunderschönes Gepardenweibchen lag, das wir ausgiebig beobachten konnten. Wieder war‘s nichts mit dem Streicheln, auch wenn Pavian es mit dem „Ich muss aber jetzt ganz dringend aufs Klo“ – Trick probierte. Moses blieb unbarmherzig und verbot den vermutlich selbstmörderischen Versuch die Katze zu kraulen.

Jetzt aber genug der Worte, denn die können die folgenden Fotos ohnehin nicht annähernd beschreiben. Zu guter Letzt noch Perlhenderl-Status: Heute mehr als 600 Fotos und 30 Videos produziert, es war DER Safaritag schlechthin (wobei morgen die große Gnu-Wanderung am Programm steht …).

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